Möchte man mit dem Wagen in netter Runde gemeinsam unterwegs sein, gibt es dazu mehrere Möglichkeiten. Zwei davon möchte ich näher beschreiben: Die gemeinsame Ausfahrt (oder auch Tour) und die Orientierungsfahrt.

Ausfahrt

Die Ausfahrt hat den geselligen touristischen Charakter. Man trifft sich üblicherweise am Ausgangspunkt und fährt dann ungezwungen mit oder ohne Zwischenstopps zum Ende. Dafür werden gerne Routen gewählt, die wenig Verkehr aufweisen und landschaftlich oder touristisch reizvoll sind.

Ablauf einer Ausfahrt

Am Ausgangspunkt sammeln wir uns nach Möglichkeit pünktlich. Je nach Teilnehmerzahl fahren wir einfach hintereinander her oder es gibt für jeden Wagen ein einfaches Roadbook, in dem die Route beschrieben oder als Karte abgebildet ist. Im Gegensatz zur Orientierungsfahrt ist hier alles möglichst einfach, unmissverständlich und ohne Finten gehalten, es kommt auch nicht auf irgendwelche Zeiten oder gar Geschwindigkeiten an. Dadurch kann man sich weniger auf das Finden des richtigen Weges als vielmehr auf Landschaft und Sehenswürdigkeiten konzentrieren.


Orientierungsfahrt

Die Orientierungsfahrt ist sportlicher Natur, das heißt man misst sich als Teams untereinander. Jedoch geht es gemein hin nicht um Zeit sondern um Konzentration.
Hier ist nämlich der Weg das Ziel, denn bei Orientierungsfahrten geht es darum, die Fahranweisungen im Roadbook möglichst fehlerfrei zu interpretieren. Daher wird das Roadbook bewusst etwas schwierig gestalten, sodass Ihr Fehler machen werdet. Aber keine Angst - dabei geht niemand verloren.
Anhand der gemachten Fehler können dann die Leistungen der Teams bewertet werden, was sich am Ende dann in einer Siegerehrung ausdrückt.

Wie läuft die Orientierungsfahrt ab?

Ihr bekommt vor dem Start das Roadbook und eine Bordkarte. Am Ende erfolgt dann die Auswertung der Bordkarten.

Roadbook

Das Roadbook beinhaltet die Fahranweisungen. Zumeist sind es Kartenausschnitte, in denen die Route meist mit roten Punkten, Strichen oder Pfeilen markiert ist.
Andere Möglichkeiten wären die sog. "Chinesenzeichen" mit oder ohne Kilometrierung oder meist unkilometrierten "Fischgräten".
Die Details und Regeln zu den Fahranweisungen werden in Durchführungsbestimmungen festgelegt.

Bordkarte

Die Bordkarte dient dazu, Euren gefahrenen Weg - und damit etwaige Fehler- zu dokumentieren. Vor dem Start tragt Ihr in die Bordkarte Euren Namen und den Kilometerstand ein. Ihr bekommt eine gewisse Abfahrzeit vorgegeben, die von mir in Eure Bordkarte eingetragen wird.
Ihr werdet während der Fahrt an einigen speziellen Markierungen (ist in den Durchführungsbestimmungen genau erklärt) vorbeikommen. Dann tragt ihr die zugehörigen Nummern oder Zahlen ins nächste freie Kästchen der Bordkarte ein. Sonst üblich sind auch noch Stempelkontrollen, bei denen man anhalten und seine Bordkarte abstempeln lassen muss. Die haben wir aber diesmal auch nicht.
Nach der Ankunft wird die Ankunftzeit eingetragen und Ihr tragt bitte noch Euren Kilometerstand ein. Beides brauche ich, um für künftige Fahrten die Fahrzeiten besser abschätzen zu können. Für die Platzierung ist beides irrelevant.
Die Bordkarten gebt ihr mir dann bitte, damit ich die Auswertung machen kann.

Auswertung

Das beste Team gewinnt; und das beste ist das mit den wenigsten Fehlerpunkten. Fehlerpunkte gibt es dann, wenn z.B. Einträge im Bordbuch nicht erfolgt sind (d.h. ihr habt Markierungen übersehen oder seid einen falschen Weg und damit an einer Markierung gar nicht entlang gefahren) oder ein Eintrag falsch oder zuviel erfolgt.
Man kann aber auch Bonuspunkte bei Sonderprüfungen sammeln:

Sonderprüfungen

Es könnten an Zwischenstationen z.B. Fragen gestellt werden (Z.B. Wann wurde der erste Bond Film in den Kinos gezeigt?). Beantwortet ihr sie richtig, gibt es Pluspunkte. Oder es gibt eine Aufgabe wie rückwärts einparken an einen Holzstab. Je näher dran, umso besser, bei Kontakt oder Umknicken Minuspunkte.
Details zur Bewertung gibt es nochmal in den Durchführungsbestimmungen.

Was ist mit der Zeit?

Die Zeit ist meistens egal. Da auf öffentlichen Straßen ja sowieso keine Wettrennen gefahren werden dürfen (die gehören auf die Rennstrecke), kommt es bei uns auch nie auf Höchstgeschwindigkeiten an. Es gibt aber einige Orientierungs- oder Oldtimerrallyes, bei denen die Zeit schon mal eine Rolle spielen kann. Nämlich bei Sonder- oder Wertungsprüfungen. Das läuft dann so ab, dass innerhalb eines gewissen Streckenabschinttes eine exakte mittlere Geschwindigkeit (der sog. Schnitt) einzuhalten ist. So kann z.B. eine abgesteckte Strecke von 250m mit einem Schnitt von 30km/h zu durchfahren sein. Die Zeiten bei Überfahrt von Anfangs- und Endlinie werden gestoppt und die Differenz sollte von der theoretischen Sollzeit (in unserem Fall 30 km pro 60min, 500m in 1 min oder 250m in exakt 30s) möglichst wenig abweichen, denn das gibt Minuspunkte, die in die Wertung eingehen. Manchmal sind die Strecken auch nenneswert länger, manchmal wird auch einfach am Anfang und Ende einer Etappe die Zeit genommen. In dem Fall ist es dann häufig so, dass das Ziel mit Vorzeit angefahren werden darf und nur Verspätungen mit Strafpunkten belegt werden. Zweck hierbei ist, dass die Veranstaltung insgesamt nicht zu lange dauert, denn der Veranstalter braucht ja auch noch etwas Zeit für die Auswertung und Ihr möchtet nach Zieleinfahrt auch schnell eine Siegerehrung haben.
Tipp: Man sollte einen Schnitt von z.B. 22km/h für eine ganze Etappe im städtischen Umfeld nicht unterschätzen. Was sich nach langsamen Dahinschleichen anhören mag relativiert sich schnell, wenn man Wartezeiten an Ampeln, Zwischenstopp, um nochmal die Karte zu diskutieren, und den ein oder anderen "Verfranser" einkalkulieren muss. Wenn nur Landstraßen befahren werden, liegt der Schnitt meist etwas höher, aber immer noch deutlich unter den erlaubten Geschwindigkeiten, die auf den Verkehrsschildern angeschlagen sind.