Anhalter Bahnhof und Landwehrkanal

Wenn man früher als Reisender in den Anhalter Bahnhof eingefahren ist, so hat man kurz vor Erreichen des Bahnsteiges schnell noch den Landwehrkanal passiert.


Südlich vom Kanal (oder auf dem obigen Plan rechts) liegen das Betriebswerk mit seinen zwei Ringlokschuppen, diverse Abstellgleise für Züge und der Güterbahnhof. Markant an dieser Stelle des Landwehrkanals ist, dass sich hier vier Verkehrswege übereinander kreuzen: Die Schiffahrt auf dem Kanal, dann gibt es auf beiden Seiten des Ufers Straßen, darüber die Eisenbahnbrücke, über die schlussendlich die vierte Ebene mit der S-Bahn führt. Dieses Schauspiel ist früher auf diversen Postkarten und Fotos als Motiv verewigt worden.


Nicht nur die Tatsache, dass es vier Ebenen gibt ist interessant. Auch die Gestaltung der einzenen Ebenen ist bemerkenswert.

Der Kanal hat gemauerte Ufer. Diese Mauern stehen allerdings nicht senkrecht sondern weisen einen Böschungswinkel von ca. 45° auf. Das macht das an Bord gehen nicht unbedingt einfach (siehe Postkartenmotive).

Auf der Straßenebene befinden sich Bahndamm, Brückenköpfe mit Durchgängen, der Unterbau der Landwehrkanalbrücke, die Straßenunterführung sowie die Füße der Stützen für die S-Bahn-Trasse.

Die S-Bahn Strecke wird hier einerseits stark von der S-Bahn Brücke über Kanal und Eisenbahn dominiert. Hinten ruht die Brücke auf einer gemauerten Stütze, vorne auf einer rechtwinkligen Stahlträgerkonstruktion. Im Hintergrund verschwindet die Bahn durch "das" Haus an der Trebbiner Straße. Das Haus weist mit seiner Öffnung für die Bahn, dem markanten Dach und den Fenstern fast Züge eines Gesichts auf, in dessen Mund die Bahn verschwindet. Im Vordergrund schließt sich eine flachere Stahlkonstruktion als Trasse an, die erstmal noch auf zwei trapezförmigen Stahlträgerkonstruktionen ruht.


Das möchte ich so auch bei mir im Modell nachstellen und habe die einzelnen bauwerke als 3D Modelle entworfen und ausgedruckt. Da einige Teile so groß waren, dass sie den Bauraum des Druckers gesprengt hätten, wurde die S-Bahn Brücke aus drei, das Haus an der Trebbiner Str. aus vier Teilen ausgedruckt und anschließend zusammengeklebt. Hier sieht man sie (bis auf das Haus an der Trebbiner Str. und die Trassenteile, die zum Zeitpunkt des Fotos noch nicht fertig waren) mal provisorisch auf dem Gleisplan aufgestellt.


Die Anordnung entspricht in etwa dem Original, aber auf der Anlage muss ich einige kompromisse eingehen, die dem zur Verfügung stehenden Platz geschuldet sind. da wären zum Beispiel:

Hier mal die Höhenmaße (in mm) für den Teil Landwehrkanal

MaßHöhe
Spitzenhöhe Haus trebbiner Str.
Spitzenhöhe S-Bahn-Brücke
OK oberer Träger S-Bahn-Brücke
OK unterer Träger S-Bahn-Brücke
gleichzeitig OK S-Bahn Trasse
117.5
Dicke der Träger S-Bahn-Brücke5
Höhe der Auflager2.5
Höhe von gemauertem und rechteckigem Stahlträgerpfeiler105
Höhe Auflager der flachen Trassenteile10
Höhe der zwei trapezförmigen S-Bahn-Stahlstützen102.5
Höhe Brückenkopf bis OK Eisenbahntrasse50
Dicke Trassenbrett3
Höhe Brückenkopf bis UK Eisenbahntrasse47
StrassenebeneNull
Wasserspiegel Kanal-16
Dicke Bodenbrettchen4
Trägerdicke40
UK Modul-60

Auf der S-Bahn-Trasse liegt normales Flexglis, also vorbildgerecht ohne Bettung direkt auf. Auf der Eisenbahntrasse liegt Kato-Gleis mit Bettung auf. Als Trassenbett ist bei der Eisenbahn 3mm Styrodur vorgesehen, um als geräuschdämmung zu wirken. darunter muss dann noch ein tragwerk aus Sperrholz gebaut werden.

Quellen:

[1] Alfred Gottwaldt Berlin Anhalter Bahnhof Alba Verlag Düsseldorf, 1994 ISBN 3870942266
 



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