Entkuppler

Elektromagnetisch mit Lasche

Es gibt einen schönen Artikel zum Entkuppeln bei 1zu160.net. Dort wird beschrieben, wie Metalllaschen unter die Kupplung geklebt und dann von einem Elektromagneten angezogen werden. Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch der Peco SL-25 Entkuppler. Leider braucht der mindestens 16V Spannung. mit 12V Gleichstrom ist er so schwach, dass er die laschen kaum anzuziehen vermag. Bei beiden Varianten ist die Federkraft, die sich dem Hochdrücken der Kupplung entgegenstellt verhältnismäßig hoch. Man muss daher aus allen Kupplungen die Feder ausbauen. Gerade bei alten Waggons ohne Normschacht kann das sehr umständlich werden. Und dann muss jede Lasche gebogen und angepasst werden. Ebenfalls sehr fummelig und nervig.

Leif Mikkelsen Methode mit kleinen Permanentmagneten

Der Modellbahnfreund Leif Mikkelsen hat auch mit den beiden obigen Problemen gekämpft und wartet mit folgender Lösung auf: Statt Lasche wird ein kleine Neodym-Magnet an den Pin unterhalb der Kupplung geklebt, der die Kupplung nun recht kräftig hochdrückt, wenn unter dem Gleis ein Permanent- oder Elektromagnet aktiv ist. Er hat davon auch ein Video eingestellt.

Leif verwendet Rundmagneten, die 2mm im Durchmesser und 2mm Höhe aufweisen.

Ich habe hingegen mit Magneten experimentiert, die nur die halbe Höhe zeigen, aber trotzdem 110g Anziehungskraft haben sollen. Dabei habe ich die Magnete einmal flach unter die Kupplung und einmal auf der Rundung stehend und am Pin anlehnend montiert, um mal zu sehen, welche lage denn am günstigsten ist.

Als beste Option hat sich erwiesen, wenn der Magnet flach unter die Kupplung geklebt wird und zwar so, dass er einersteits gerade den Pin berührt, andererseits gerade nicht in die Kupplungsöffnung hineinragt. An dieser Stelle gibt es je nach Hersteller einen mehr oder weniger stark ausgeprägten Absatz, der dazu führen kann, dass der Magnet nicht ganz flach sondern etwas schief sitzt. Das macht aber anscheinend nichts aus.

Entkupplungsvorgang

Wenn die Standardkupplungen auf Zug belastet sind, fällt das Entkuppeln manchmal schwer. Man sollte daher über die Entkupplungsstelle fahren, anhalten und ggf. leicht zurück fahren, um die Kupplung zu entlasten. Dann klappt das Abkuppeln.

Kupplungen mit Kupplungskulisse haben meist etwas Spiel um die Mittelstellung herum. Das macht nichts beim Entkuppeln, aber nach dem Abkuppeln stehen diese Kupplungen dann ggf. etwas zur Seite. Aber bislang klappt das Wiederankuppeln trotzdem problemlos.

Wieviele Magnete?

Diese Frage kann man unterschiedlich beantworten. Für einen Güterzug, bei dem jeder Waggon einzeln an- und abgekoppelt werden soll, empfiehlt es sich, einen Magneten unter jeder Kupplung anzubringen. Bei Personenzügen, die meist in Ihrer Einheit bestehen bleiben und ggf. nur beim Kopfmachen von der Lok getrennt werden, empfiehlt es sich, lediglich an der Lok Magneten zu befestigen; weder zwischen den Waggons noch an den endständigen Wagen sind Magnete zwingend nötig. Allerdings helfen sie, denn der Kupplungsmagnet, der sich nicht direkt über der Kupplung befindet, wird leicht heruntergezogen. Das hilft dabei, die beiden Kupplungen gut zu trennen.

Probleme gibt es dann, wenn die Kupplungen ungleiche Höhe haben oder z.B. durch Enge Faltenbalge die Beweglichkeit nach oben eingeschränkt ist. Auch wenn der Magnet in die Kupplungsöffnung reinreicht wied es unzuverlässig.

Bei Schlepptenderloks reicht meistens sogar die Kupplung am Tender. Die vordere Kupplung wird i.d.R. ja sowieso nicht benutzt, wenn sie denn überhaupt vorhanden ist.

Der Entkuppler selber

Es gibt Stellen wie z.B. die Kopfgleise in meinem Anhalter Bahnhof, an denen permanent entkuppelt werden soll: Wenn die Lok einfährt, kann hinter ihr gleich abgekuppelt werden. Dafür kann ein Permanentmagnet unter der Schiene fest installiert werden.

Man muss sich zunächst entscheiden, welche Seite des Magneten nach oben schauen soll. Einen Referenzmagneten sollte man unter ein Probegleisstück montieren.

Damit man alle anderen Magnete in der richtigen Richtung montiert, werden nun sowohl die größeren Permanentmagnete als auch die kleinen Kupplungsmagnete einzeln auf das Referenzstück gelegt und an der dann nach oben schauenden Seite z.B. mit Edding markiert. Zum Abnehmen und Positionieren auf der Kupplung sollte man dann eine Plastik(!)pinzette parat haben. Das erleichtert dem Umgang mit den winzigen Magneten erheblich! Das Ankleben der Magneten erfolgt dann entsprechend dem Markierungssystem: Die Permanentmagneten werden so unter das Gleis geklebt, dass die markierte Seite zur Gleisoberseite zeigt (also Kleber auf die Edding-Markierung). Da sich die Magnete abstoßen sollen, müssen die kleinen Kupplungsmagneten genau anders herum angebracht werden, d.h. auch mit den Edding-Markierungen zum Gleis hin. Man muss hier also die Markierungen sehen können, wenn der Magnet auf die Kupplung geklebt worden ist. Als Kleber eignen sich übrigens Pattex auf Zahnstocherspitze oder Sekundenkleber.




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