Schalten von fernöstlichen Weichen (Kato, Tomix,...)

Das Problem

Die Weichenantriebe von Rohuakan, Tomix, Kato

Diese schalten wie motorische Weichenantriebe, d.h. sie werden über zwei Kabel mit Spannung versorgt, deren Polarität sich je nach zu stellender Weichenlage ändert. Dabei werden beide Spulen im Antrieb zum Stellen benutzt, d.h. eine Spule stößt den Magneten ab, während die andere ihn anzieht.

Verkabelung

Zwei(!) Kabel werden je nach Weichenstellung mit umgekehrter(!) Polarität beschaltet

Europäischen Weichen

In ihnen hingegen befindet sich ein Magnet in einer Wicklung aus zwei Spulen. Diese haben einen gemeinsamen Rückleiter und werden einem separaten Kabel jeweils getrennt und nie zusammen betätigt. Es gibt also drei Kabel. Wird die eine Spule mit Strom versorgt, so wird der Magnet in die eine Richtung geschoben, wird die andere Spule angeschlossen, so bewegt sich der Magnet, an dem die Stellstange befestigt ist, in die andere Richtung.

Verkabelung

Je ein Kabel für geradeaus und eines für abknickende Fahrt werden bei bedarf mit gleicher(!) Polarität gegen einen gemeinsamen Rückleiter geschaltet

Vorsicht

Bei beiden Varianten ist zu bedenken, dass die Weichenantriebe i.d.R über keine Endabschaltung verfügen. Ist die Weiche also gestellt, sollte der Antrieb nicht mehr unter Spannung stehen. Daher verwendet man Taster und keine Schalter zur Ansteuerung; ansonsten brennen die Antriebe schnell durch.

Ansteuerung konventionell

Die Hersteller suggerieren natürlich, dass ihre Weichen nur mit den (verhältnismäßig teuren) Weichenschaltern aus ihrem Programm zu schalten sind. Stimmt natürlich nicht. Sie sind nur mit Schaltern zu schalten, die zu der Beschaltung im inneren der Weichenantriebe passen, dabei ist der Hersteller dann egal. Dies wäre die eigentlich richtige Aussage.

Für Kato etc. müssen also Schalter (eigentlich sollten wir hier auch lieber Taster sagen) verwendet werden, die die Polarität an beiden Anschlüssen umkehren. Zweipolige (Ein)/Aus/(Ein) können das spielend erledigen. Die sind allerdings blöde und friemelig zu verkabeln und nicht so einfach erhältlich. Einpolige Taster (Ein)/Aus/(Ein) gibt es schon mehrere. Und einfach-Taster (Ein)/Aus gibt es für Centbeträge zu Hauf.

Hier also ein paar Schaltbildvorschläge

Mit Taster 2 x Um (tastend)

Mit Wechselstrom und zwei Dioden

Hierbei nutzt man zwei Dioden, um einmal die positive und einmal die negative Halbwelle herauszufiltern. Wir erzeugen so eine positive und eine negative Spannung bezüglich des Rückleiters. Wird die Spule nun einmal zwischen die positive Spannung und den Rückleiter geschaltet und ein anderes mal zwischen negative Spannung und Rückleiter, so haben wir genau das, was wir wollen: Strom, der in unterschiedliche Richtung durch die Magnetspulen fließt.

Also brauchen wir lediglich eine Wechselspannungsquelle, aus der wir mittels zweier Dioden eine positive und eine negative Spannung gegenüber einem Rückleiter erzeugen. Bei Modulanlagen müssen dann zur Versorgung eben diese drei Kabel (Masse=Rückleiter=0V, +12V und -12V mit durchgeschleift werden). Pro Weiche ist dann lediglich ein einpoliger Um-Taster nötig oder noch preiswerter: zwei Einzeltaster.

Daraus lässt sich sogar ganz komfortabel auch noch ein Gleisbildstellpult bauen. Doch davon ein andermal mehr...

Wem das Durchschleifen von drei Kabeln zu aufwändig ist und wer sich ein kabel sparen möchte, der kann auch die zweipolige Wechselspannung durchschleifen, muss dann aber mindestens pro Modul noch einmal zwei Dioden einsetzen, um dann lokal die drei Anschlüsse parat zu haben.

mit den üblichen Weichenschaltern von Trix, Märklin & Co

Wenn man das obige Prinzip mit positiver und negativer Spannung konsequent weiterverfolgt, lassen sich damit sogar Schaltungen aufbauen, die die üblichen Weichenschalter (nein, eigentlich sind es ja Taster) verwenden können. Hier brauchen wir dann aber PRO Weiche je zwei Dioden. Auch ist die Beschaltung der Anschlüsse etwas anders. Am Beispiel eines Minitrix-Schalters sei dies mal durchexerziert: Der seitliche Anschluss am Schaltpult kommt an die Wechselspannung (schwarzes Kabel/schwarze Klemme am Trix Trafo). das weiße Kabel/weiße Trafoklemme wird mit einem kabel der Weiche verbunden. Beim anderen Kabel des Weichenantriebes kommt jetzt der Trick: An diesem sind zwei Dioden gegensinnig verbunden, deren andere Enden jeweils in dem grünen bzw. gelben Anschluss am Weichentaster stecken.

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