Bogendrehscheibe

Was ist eine Bogendrehscheibe

Eine Bogendrehscheibe ist eine Drehscheibe, auf der kein gerades Gleisstück sondern ein Gleisbogen montiert ist. Dadurch liegen Einfahrt- und Ausfahrtgleis sich nicht(!) gegenüber. Soweit eigentlich nichts wirklich besonderes. Doch drehen wir die Scheibe einmal: Dann sehen wir nämlich, dass bei einer "180"Grad-Drehung zwar das gleiche Einfahrtgleis, aber nun ein anderes Ausfahrtgleis angeschlossen ist. Es gibt also zwei unterschiedliche Möglichkeiten, je zwei Gleise miteiander zu verbinden. Die Bogendrehscheibe ist damit also Ersatz für eine Weiche; und zwar ein zungenloser. Eine ganz nette Geschichte für eine kleine Feldbahn...

Berechnung

Wollen wir so eine Bogendrehscheibe bauen, so gilt es, einige geometrische Gegebenheiten zu berücksichtigen. Der Einfachheit halber fängt man mit dem gegebenen Kreisbogen des Gleises an: RG sei sein Radius und a sein Winkel.

Die Drehscheibe selbst habe den Radius RD. Auf ihr liegt der Gleisbogen; jedoch nicht zentrisch sondern gleichsam zu einer Seite verschoben. Der Drehpunkt der Drehscheibe liegt also nicht in Gleismitte des Gleisbogens sondern um eine Strecke Delta nach außen verschoben.

Es gilt nun:

tan (a/2) = RD / RG
RD = RG * tan (a/2)

Für die lange Hypothenuse gilt:

cos (a/2) = RG / RH
RH = RG / cos(a/2)
Delta = RH - RG

Beispiel

Für einen 30 Grad Bogen eines Gleises mit 140mm Radius (z.B. von Tomix) ergeben sich so mit RG = 140mm und a = 30 Grad:
Drehscheibenradius RD = 37.5mm bzw. Durchmesser 75mm
Hypothenusenlänge RH = 144.9mm
Delta, um den der Drehscheibenmittelpunkt von der Gleismitte verschoben ist = 4.9mm




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