Solarpanel
Eigentlich ist Solar"panel" der falsche Ausdruck; suggeriert er doch eher eine Reihe von Solarzellen, die auf starrem Rahmen montiert sind. Solar"tasche" trifft es besser.
80Wp sollten reichen, mehr ist aber nicht schädlich. Dann wird auch bei bedecktem Himmel noch Strom erzeugt; vorausgesetzt die Mindestspannung vom Regler wird erreicht. Bei der Auswahl hat es sich ergaben, dass die kleinen Solartaschen nicht unbedingt viel günstiger sind und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hatte eine 140Wp Solartasche, die ich dann bestellt habe. Zudem hat sie zusammengeklappt ein Packmaß, das sich gut im Anhänger verstauen lässt: 36 x 64 x 3 bzw. 6cm. Die 3cm Dicke bezieht sich auf den reinen zusammengeklappten Solarzellenteil, es kommen aber nochmal 3cm für Kabel, Adapter (im Bild nicht gezeigt) und den Mini-Regler für Direktladung über USB und andere Gerätchen in der aufgenähten Tasche hinzu. Das Gewicht ist allerdings schon deutlich und nennenswert größer als vermutet.
Der eigentliche Anschluss erfolgt dann direkt von den Zellen über ein ordentlich dickes Kabel und MC4 Stecker an einen "richtigen" externen Solarregler von Victron. Den eingebauten bräuchte ich gar nicht und werde ihn auch nicht benutzen. Abmontieren kann man ihn aber auch nicht. Der scheint ebenso wie der Kabelausgang von innen her durch den Stoff an eine Gegenplatte geschraubt zu sein. Ansonsten müsste man die Nähte auftrennen. Da aber die Module ebenfalls eingenäht (sic!) sind, wird das ein riesiges Unterfangen. Also bleibt alles dran wie es ist.
Die Tasche hat vier Felder mit Solarzellen, was prinzipiell schonmal gut in puncto Verschattung ist; wenn Bypass-Dioden zumindest mal pro Feld montiert wären. Das haben derzeit leider noch sehr wenige Solartaschen - und die sind dann extrem teuer. Also entweder damit leben, die Tasche immer so aufzustellen, dass keine Verschattung auftritt oder die Nähte der Tasche auftrennen und zusätzliche Dioden einbauen. Fürs Erste bleibts beim Vermeiden von Verschattungen mit Potenzial für spätere Verbesserung.
Nachtrag 9.Feb.23
Heute scheint endlich mal wieder die Sonne; noch nicht prall und noch nicht wirklich hochstehend, aber wolkenlos! Also im Keller schnell ein paar Kabel angefertigt (das hatte ich in weiser Voraussicht gestern abend schon erledigt): Zwei MC4 Stecker von der Tasche zum Victron MPPT Solarregler und zwei Kabel vom Regler zur Batterie. Kabel mit 6mm2 Querschnitt UND aufgequetschten Adernendhülsen bekommt man fast gar nicht in die Schraubklemmen des Reglers; also sollte man hier lieber 4mm2 Querschnitt nehmen oder muss die Kabel ohne Adernendhülsen in die Klemmen einlegen. Da diese hochwertige vollflächig drückende Klemmen sind, geht dies auch.
Der Aufbau mit den Stützen an Klettband und Gummis ist etwas pfriemelig und es wabbelt trotzdem alles. Vielleicht ist es besser, hier die Gummis einfach durchzutrennen. Mal sehen. Jetzt hol ich erstmal das Messgerät raus:
Im Leerlauf (direkt am Ausgang der Solartasche also Regler noch nicht angeschlossen): 22.2V
Dann mal den Deckel umgeklappt und ein halbes Panel abgeschattet: 21.9V
Die Spannung bricht dabei nicht völlig zusammen sondern sinkt nur um 0.3V ab. Abscheinend sind doch Bypassdioden verbaut, Klasse!
Jetzt auf der anderen Seite ein Panel nach vorne umgeklappt (damit wird das nebenliegende auch komplett abgeschattet): 21.1V.
Das gleiche Panel jetzt nach hinten umgeklappt. Damit sind nun drei in Betrieb, eines fällt aus: 21.8V
Die Panels nun so gefaltet, dass drei sich gegenseitig verdecken und nur noch das erste Panel übrig ist: 20.3V.
Und jetzt das letzte verbleibene nochmal wie anfangs mit dem Deckel abschatten. Somit ist nur noch ein halbes Panel effektiv über. Jetzt bricht die Spannung wie zu erwarten auf 3V ein.
Mit (voller) Batterie mal den Solarlader angeschlossen: Funktioniert auch alles so, wie es soll. Da sich die Batterie im Zustand float befindet, fließen nur 0.1A (Auflösung 0.1A; dies jetzt alles per App vom Laderegler ausgelesen). Beim Anschließen einer 5W Autolampe geht der Strom dann auf etwa 0.4 A hoch.
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